Beschreibung:
Corinna T. Sievers wurde auf Fehmarn geboren und wuchs an der Ostsee auf. Sie studierte Politik, Medizin und Zahnmedizin in Hamburg, Frankfurt und Berlin, hat zwei Kinder und arbeitet heute als Kieferorthopädin in Zürich. Zuletzt erschien ihr Debütroman Samenklau (FVA, 2010).
Utes Geschichte ist wahr, sie endete 1981 mit ihrem Selbstmord, fünfzehnjährig. Corinna Sievers beschreibt ein Schicksal, das viele teilen und endlich immer mehr anklagen: Kindesmissbrauch und Verwahrlosung. Ihr kurzer, beeindruckender Roman erlaubt keinen Voyeurismus, sondern nur Zorn und vielleicht auch ein wenig Hoffnung.
Die Autorin erzählt in düsterer Knappheit, frei von Larmoyanz und Schockeffekten, Utes Geschichte: In trostloser Armut wächst sie in den Siebziger Jahren in einem westdeutschen Ostseebad auf, geboren mit Hasenscharte und sechs Fingern an jeder Hand, unerwünscht, vom Stiefvater sexuell missbraucht. Schön ist das Leben erzählt aber auch von Utes Widerstand und von der zarten Liebe zum türkischen Mitschüler Volkan.
Schließlich rächt sich Ute an ihren Peinigern, den hänselnden Mitschülern, dem Stiefvater, der stillschweigend duldenden Mutter.
Ein Buch, das bestürzt und zornig macht, aber trotz allem auch hoffen lässt.