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Köhler unternimmt den Versuch, aus einer komplementären Kritik der Gesellschaftstheorien von Jürgen Habermas und Pierre Bourdieu eine neue Grundlage für eine Kultursoziologie zu entwickeln, die dazu beitragen soll, die Kämpfe um Anerkennung in der kulturellen Moderne einer schärferen begrifflichen Analyse unterziehen können. Der Autor versteht die Habermassche Kommunikationstheorie als eine »kantianisierende Soziologie«, die in ihrer Analyse der Prozesse gesellschaftlicher Rationalisierung den besonderen Blick auf die Bedingungen gelingender Verständigung und darauf basierender sozialer Reflexivität richtet und damit die Dimension der »sozialen Macht« im Konzept der gesellschaftlichen Produktion zu wenig zur Entfaltung bringe. Bourdieus »Kant soziologisierende Soziologie« sieht Köhler zu eng an die Tradition einer totalisierenden Ideologiekritik gebunden, die alle Formen kultureller Äußerungen auf ihre Genese in positionsspezifischen Anerkennungskämpfen bzw. Ausgrenzungsprozessen zurückführen will, und damit nur schwer das Eigengewicht der Rationalität sozialer Verständigungsprozesse zu fassen bekommt. Die gesellschaftstheoretisch notwendig zu wahrende Balance zwischen Reproduktion und Reflexivität verschiebt sich zu Lasten einer empirisch rationalen Binnenstruktur des Sozialen.