Beschreibung:
Schmid, BirgitBirgit Schmid, Jahrgang 1972, studierte Germanistik, Kunstgeschichteund Komparatistik an der Universität Zürich und wurde2004 promoviert. Anschließend arbeitete sie als Filmkritikerin,u.a. für die »Neue Luzerner Zeitung« und als freie Journalistin fürdiverse Schweizer Zeitungen, war stellvertretende Chefredakteurinbeim »Magazin«, bevor sie 2015 in die Redaktion der »Neuen ZürcherZeitung« wechselte, bei der sie den Wochenendbund mitverantwortetund wöchentlich eine Kolumne zum Thema Beziehungen schreibt.
Über den Mut, sich einzulassen, indem mansich ausliefert.
Spätestens seit der aufklärerischen Libertinage gilt die »freie Liebe«als Ausdruck einer progressiven Lebenseinstellung. In der Romantikwurde sie ebenso gefeiert wie in Jugend- und Studentenbewegungen.Heute erfreut sie sich als »Polyamorie« besonders unter Kosmopolitengroßer Beliebtheit. Wer sich eifersüchtig zeigt, gar auf emotionaleExklusivität besteht, wird bestenfalls als hoffnungsloser Schwärmer,meist aber als besitzergreifender Despot betrachtet. Eifersucht isteine der letzten verbliebenen Todsünden der Moderne.Das Konzept »offene Beziehung« erscheint auf den ersten Blick ungeheuerliberal und großzügig. Nein, besitzen oder gar brauchen sollte manniemanden ... Aber spiegelt sich darin nicht einfach die Furcht davor, Farbezu bekennen, sich verletzlich zu zeigen? Ist die Ehe das Ende der Leidenschaft,Monogamie gleichbedeutend mit Langeweile? Dürfen Treue undAusschließlichkeit in einer Ehe eingefordert werden?Birgit Schmid geht in diesem Buch aufs Ganze und hält ein flammendesPlädoyer für die große und einmalige Liebe als Gegenentwurf zur emotionalenBeliebigkeit. Und zu einer solchen Liebe, davon ist sie überzeugt,gehört eben auch die vielgeschmähte Eifersucht, die hier eine Rehabilitierungerfährt.