Das Unbehagen an der Kultur; Argument Sonderband; Hrsg. v. Schneider, Ingo/Sexl, Martin; Deutsch
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Das Unbehagen an der Kultur; Argument Sonderband; Hrsg. v. Schneider, Ingo/Sexl, Martin; Deutsch

Das Unbehagen an der Kultur
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Mit der Gleichzeitigkeit unterschiedlicher und teils unvereinbarer Kulturkonzepte geht begriffliche Unschärfe einher, so dass z.B. Anerkennungsdebatten jene um Ressourcenumverteilung überlagern. Die Verfasser analysieren Diskurse, ziehen Bilanz und üben Kritik am Auseinanderklaffen der Begriffsverständnisse in Wissenschaft und Gesellschaft sowie den dürftigen Reaktionen der Wissenschaften auf diese Entwicklung.
Ingo Schneider/Martin Sexl: EinleitungIman Attia: Die Religion und Kultur der Anderen. Zur Entsorgung historischer, gesellschaftlicher und politischer Dimensionen im IslamdiskursTerry Eagleton: Against CultureChris Hann: Kämpfe und Kulturkämpfe in den Jahren 2014-2015: in/um Deutschland und die Ukraine, Europa und EurasienUlf Hannerz: The Rhetoric of Culture in Global Future ScenariosWolfgang Fritz Haug: Was ist kulturell an der Kultur? - Auf der Suche nach der verlorenen KritikWolfgang Kaschuba: Lili Marleen in Shenzhen - oder: Kulturalismus als globales RepräsentationsparadigmaSiegfried J. Schmidt: (Un)Behagen an der KulturJohn Storey: Culture in British Cultural StudiesJürgen Wertheimer: Maidan, Tahir, Taksim: Die neue Sprache der KulturkonfliktePeter V. Zima: Subjektivität und Identität im interkulturellen Prozess: Sprache und WissenschaftIngo Schneider/Martin Sexl: Vom Unbehagen am Kulturbegriff
Der Kulturbegriff, in den Geisteswissenschaften längst zum Leitkonzept geworden und in öffentlichen Diskursen zunehmend inflationär verwendet, ist unscharf. Kultur kann singuläre Praxis sein, Handlung oder Produkt oder wie im bildungsbürgerlichen Programm Abgrenzung von einem »kulturlosen« Zustand. Immer noch, sogar verstärkt greifen kulturalistische Konzepte um sich, die Kultur als Bündel von Eigenschaften definieren, durch die sich die Mitglieder einer Gruppe auszeichnen und von anderen Menschen unterscheiden, die anderen Gruppen, anderen »Kulturen« angehören. Aus diesem kulturalistischen Kulturbegriff, der die Gesellschaft anhand von Identität und Differenz organisiert, lässt sich politisches Kapital schlagen. Das titelgebende Unbehagen entzündet sich an zwei parallelen Entwicklungen: der anhaltenden Konjunktur unterschiedlicher Kulturkonzepte in aktuellen (gesellschafts)politischen Diskursen sowie dem ungebremsten Boom der Verwendung des Kulturbegriffs in den Geistes- und Sozialwissenschaften. In vielen Teilen der Welt sehen wir heute, wie »Kultur« in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft instrumentalisiert wird: als Strategie der Simplifizierung und Naturalisierung bestehender Verhältnisse ebenso wie zur Legitimierung von Macht, Herrschaft und Gewalt. Dazu muss die Wissenschaft mehr sagen, als sie es bisher getan hat.

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