Reading Film Stills

Analyzing Film and Media Culture
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ISBN-13:
9783865052049
Veröffentl:
2015
Einband:
5
Seiten:
320
Autor:
Winfried Pauleit
Gewicht:
75 g
SKU:
INF1100354052
Sprache:
Englisch
Beschreibung:

Winfried Pauleit is professor at Universität Bremen and chairman of Bremer Akademie für Film und Medien. His most important publications: Das ABC des Kinos: Foto, Film, Neue Medien (2009; abc-des-kinos.de), Filmstandbilder: Passagen zwischen Kunst und Kino (2004).
Filmstandbilder sind Gebrauchsfotografien der Filmindustrie oder Werbeträger. Manche erreichen den Status von Ikonen oder Fetischobjekten. Die Mehrzahl ist Massenware, die ein Schattendasein führt neben der eigentlichen Attraktion, dem Film. Und dennoch: die Kinos zeigen Film Stills in ihren Schaukästen - Film im Anschnitt - wie die Wurst beim Fleischer.
Filmstandbilder locken aber nicht nur einfach von der Straße ins Kino. Sie begleiten vielmehr die Filmaufführung: Sie bereiten sie vor und trauern ihr nach. Es sind die letzten Stills vor dem Film, auf die man als Zuschauer noch einen prüfenden Blick werfen kann. Man betrachtet die Bilder und vergewissert sich seiner selbst, bevor man einen Teil dieser Selbstverfassung im Kino vorübergehend aufgibt. Nach dem Film sind sie dann wieder zur Stelle und zeigen sich in einem anderen Licht: Es sind jetzt Erinnerungsbilder, die ein Wind aus Melancholie umweht, vergleichbar mit den Fotos vom letzten Urlaub.
Die Faszination von Filmstandbildern besteht darin, ihre Betrachter "unmittelbar" zur imaginativen Vervollständigung einzuladen. Stills liefern die Ermächtigung, um einen Film nachträglich zu bearbeiten und zu verändern. Sie sind das Einfallstor der Zuschauer. Das erkannte bereits François Truffaut, der in seinem legendären Film LES 400 COUPS nicht nur den Diebstahl eines Film Stills inszenierte, sondern den Film auch mit einem Standbild enden ließ.
Das E-Book auf CD-ROM (mit Filmausschnitten) untersucht das Phänomen Filmstandbilder im Kontext von Film, bildender Kunst, Theorieproduktion und Medienkultur. Es beleuchtet, wie bereits der frühe Stummfilm mit Asta Nielsen das Still zum Thema machte und wie es neben dem klassischen Gebrauch der Werbung durch die Filmindustrie immer wieder selbst zum Gegenstand von Filmen wurde: bei Preston Sturges, Otto Preminger, François Truffaut oder Chris Marker. Ab 1960 interessieren sich dann vor allem bildende KünstlerInnen für Film Stills, wie z.B. Richard Hamilton, John Baldessari oder Cindy Sherman, denen einzelne Kapitel gewidmet sind.
Die Strategie in der bildenden Kunst ist die Aneignung der Stills und die Dekonstruktion des Films. Film- und Fototheorie haben diese Strategien der Aneignung vorbereitet und begleitet. Überlegungen von Siegfried Kracauer finden sich bereits in den 1920er Jahren. In den 1970er Jahren wird das Still erneut Thema insbesondere bei Roland Barthes, aber auch bei Laura Mulvey und Peter Wollen. Das E-Book setzt sich mit diesen Theoriepositionen auseinander und entwickelt im Blick auf Filmstandbilder neue Analysemethoden für die Film- und Medienwissenschaft.
Schließlich taucht das Film Still in veränderter Form in der aktuellen Medienkultur wieder auf. Seit den 1990er Jahren sind es Stills von Überwachungskameras, die zu Ikonen werden: von der Entführung James Bulgers (1993), von Lady Di im Hotel Ritz (1997) oder vom Attentäter Mohammed Atta am Flughafen (2001). Das abschließende Kapitel des E-Books beschäftigt sich mit diesen Stills und beschreibt sie als Symptome der Medialisierung unserer Lebenswelt.

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