Beschreibung:
Dr. phil. Anne Huffschmid, Kulturwissenschaftlerin, forscht zu Erinnerung in Megastädten am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin. Sie ist spezialisiert auf Themen wie Urbanität und Öffentlichkeit in Lateinamerika, Diskursanalyse und Visualität.
Karin Gabbert, Dr. rer. soc., studierte Soziologie und arbeitete zehn Jahre als Journalistin unter anderem bei der Wochenzeitung Freitag und der taz. Seit 2005 arbeitet sie für die Bundestagsfraktion »Die Linke« als Referentin für Außenpolitik.
Debatten über Vergangenheit sind in Lateinamerika aktueller denn je.
Sie machen sich an Orten fest, wie dem ehemaligen argentinischen Folterzentrum ESMA, das
nun ein Museum ist. Oder an Daten, wie dem 11. September, der in Lateinamerika für die
Bombardierung des chilenischen Präsidentenpalastes steht. Oder an Personen: Auf Simón
Bolivar, den mythenumrankten Befreier, berufen sich sowohl linke als auch rechte Politiker
gleichermaßen. Mit den vielfältigen Dimensionen der Erinnerungskultur beschäftigt sich das
Jahrbuch Lateinamerika 32. Es beleuchtet gesellschaftliche Auseinandersetzungen über die
Interpretation der Vergangenheit und deren kulturelle Repräsentation, untersucht das
Verhältnis von Wahrheit und Recht sowie die Strategien, die verschiedene Generationen im
Umgang mit der Geschichte einschlagen, und geht der Frage nach, welche
gesellschaftspolitische Relevanz die 68er Generation in Lateinamerika heute noch hat.