Beschreibung:
Otto Rosenberg, geboren am 28. April 1927 in Draugupönen,Ostpreußen, gestorben am 4. Juli 2001 in Berlin. Rosenbergwar Vorstandsmitglied im Zentralrat DeutscherSinti und Roma und langjähriges Mitglied der SPD. 1998erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.Ulrich Enzensberger, geboren 1944, lebt als Schriftstellerund Übersetzer in Berlin.
Otto Rosenberg hat erst nach fünfzigJahren die Kraft gefunden, diesesBuch zu schreiben. Ein überlebenderdeutscher Sinto erzählt seine Erinnerungen.Er klagt nicht an, rechnet nichtauf. Er berichtet, wie es gewesen ist.
VORHER waren Sinti und Roma in all ihrer Besonderheit ganz selbstverständlicheingebunden in das Berliner Stadtleben. Otto Rosenberg erzähltunbeschwerte Kinderszenen aus der Zeit vor der nationalsozialistischen Gesellschaftszersetzung.Er schildert in schlichten Worten, wie sich die brauneWolke erst nach und nach in das Alltagsleben der deutschen Sinti und Romaschob. Im Jahr 1936 wurde der sechsjährige Otto Rosenberg als Mensch »artfremdenBlutes« mit seiner Familie ins »Zigeunerlager« Marzahn umgesiedelt,dort von den NS- »Zigeunerforschern« Robert Ritter und Eva Justin untersucht,und 1943 nach Auschwitz deportiert. Ein Großteil seiner Familie wurde dort ermordet,Otto Rosenberg aber kam nach Buchenwald, Dora und Bergen-Belsen- und überlebte.Von diesem schicksalhaften Davongekommensein und dem Weiterleben inDeutschland berichtet Rosenberg erschütternd, einprägsam und lakonisch. DerSchriftsteller Ulrich Enzensberger hat die Geschichte behutsam aufgezeichnetund mit klugen Anmerkungen versehen.Ein notwendiges, aktuelles Buch, angesichts des noch immer erschreckendgesellschaftsfähigen Antiziganismus.