Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941 - 1944. Ausstellungskatalog: Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941 bis 1944

Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941 - 1944
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ISBN-13:
9783930908745
Veröffentl:
2021
Einband:
Gebundene Ausgabe
Seiten:
749
Autor:
Hamburger Institut für Sozialforschung
Gewicht:
3155 g
SKU:
INF1100472380
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Hamburger Institut für SozialforschungDas Hamburger Institut für Sozialforschung (HIS) wurde 1984 von Jan Philipp Reemtsma gegründet. Seit April 2015 ist der Soziologe Wolfgang Knöbl Direktor des HIS. Das Institut hat sich von Anfang an mit Phänomenen der Makrogewalt beschäftigt und hierzu theoretisch fundierte und weithin rezipierte Analysebeiträge geliefert.
Nach der Niederlage des Nationalsozialismus haben ehemalige Generäle und Stabsoffiziere eine Legende verbreitet - die Legende von der »sauberen Wehrmacht«. Die Truppe, so hieß es, habe Distanz zu Hitler und dem NS-Regime gehalten, habe mit Anstand und Würde ihre solidarische Pflicht erfüllt und sei über die Gräueltaten von Himmlers Einsatzgruppen allenfalls nachträglich informiert worden. Mit dieser Foktion gelang es den Tätern und Mitwissern großer Verbrechen, sich schuldlos zu sprechen. Die deutsche Militärgeschichtsschreibung hat die Unhaltbarkeit dieser Legende zwar nachgewiesen, weigert sich aber einzugestehen, daß die Wehrmacht an allen Verbrechen des NS-Systems aktiv und als Gesamtorganisation beteiligt war. Der vorliegende Band ist ein - längst überfälliger - Versuch, diesen Beweis zu führen.Er dokimentiert die Komplizenschaft der Militärs an drei Großverbrechen: an der Vernichtung der Juden, am Massenmord der Kriegsgefangenen und am Terror gegen die Zivilbevölkerung. Diese Verbrechen, die außerhalb des Völkerrechts und jenseits aller Regeln der Kriegsführung verübt wurden, bestimmten vor allem den Charakter des Krieges gegen die Sowjetunion. Abe sie fanden in derselben Intensität auch an anderen Fronten statt: auf dem Balkan oder in Italien. Denn dieser Krieg, das ist die These des Bandes, folgte einer eigenen Logik. Die seit Claustewitz immer wieder gestellte Frage nach dem Primat der Politik in der Kriegsführung greift nicht mehr - im nationalsozialistischen Vernichtungskrieg sind politische Ziele und Kriegsziele ununterscheidbar geworden.
Nach 1945 kehrten Tausende Täter und Hunderttausende Mitwisser zurück. Sie nahmen ihre Plätze in der deutschen Nachkriegsgesellschaft ein und verschwiegen wortreich, was geschehen war. Wie gering in den folgenden Jahren das Interesse an Aufklärung und Strafverfolgung war, welche verhüllenden Nebelschwaden in Illustrierten und Literatur erzeugt wurden und wie bereitwillig sich die militärgeschichtliche Forschung der fünfziger und sechziger Jahre der bequemen Konvention anschloß, thematisieren weitere Aufsätze dieses Bandes.
Einleitung 9
Krieg und Recht 15
Kein Krieg im herkömmlichen Sinne 37
Völkermord 77
Sowjetische Soldaten in deutscher Kriegsgefangenschaft 187
Ernährungskrieg 287
Deportationen 361
Partisanenkrieg 429
Repressalien und Geiselerschießungen 507
Handlungsspielräume 579
Nachkriegszeit 637
Abkürzungsverzeichnis 731
Abkürzungsverzeichnis der Archive 738
Auswahlbibliographie 740
Personenregister 748
Ortsregister 756
Danksagung 763
Impressum 765
Der Katalog »Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941-1944« dokumentiert die gleichnamige Ausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung, die am 28. November 2001 in Berlin eröffnet wurde und bis März 2004 an elf Orten in Deutschland sowie in Wien und Luxemburg gezeigt wurde. Insgesamt sahen über 420.000 Menschen diese Ausstellung, die in der Öffentlichkeit zu heftigen Kontroversen führte.

Der Krieg gegen die Sowjetunion unterschied sich von allen Kriegen der europäischen Moderne, auch von denen, die die deutsche Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges in anderen Ländern führte. Es war ein Krieg, der sich nicht nur gegen eine andere Armee, sondern auch gegen Teile der Zivilbevölkerung richtete. Die jüdische Bevölkerung sollte eliminiert, die nicht jüdische durch Hunger und Terror dezimiert und zur Zwangsarbeit eingesetzt werden. Dieses verbrecherische Vorgehen ergab sich nicht aus der Eskalation des Kriegsgeschehens, sondern war bereits Bestandteil der Kriegsplanungen.

Ausgehend vom damals geltenden Kriegs- und Völkerrecht wird die Beteiligung der Wehrmacht an den im Zweiten Weltkrieg auf Kriegsschauplätzen im Osten und in Südosteuropa verübten Verbrechen in 10 Kapiteln untersucht:
  • Krieg und Recht
  • Kein Krieg im herkömmlichen Sinne
  • Völkermord
  • Sowjetische Soldaten in deutscher Kriegsgefangenschaft
  • Ernährungskrieg
  • Deportationen
  • Partisanenkrieg
  • Repressalien und Geiselerschießungen
  • Handlungsspielräume
  • Nachkriegszeit
Die zahlreichen Dokumente der Ausstellung bewiesen die unmittelbare und systematische Beteiligung der Wehrmacht an vielen Massakern und Kriegsverbrechen und räumten mit dem Mythos einer angeblich "sauberen" Wehrmacht auf. Bis heute wirkt der Umgang mit den strafrechtlichen, politischen, gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Auseinandersetzungen dieser Organisation nach.

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