Kraepelin in Heidelberg

1891-1903
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Der bedeutende deutsche Psychiater Emil Kraepelin (1856-1926) hat ein System für die Klassifizierung von psychischen Störungen eingeführt, das bis heute Gültigkeit hat. Kraepelin studierte ab 1874 Medizin in Leipzig und Würzburg. Nach seiner Promotion 1878 arbeitete er zunächst in München unter Bernhard von Gudden und anschließend in Leipzig unter Paul Flechsig. Unter Wilhelm Wundt befasste er sich mit experimentalpsychologischen Arbeiten. Im Jahre 1886 erhielt Kraepelin eine Professur in Dorpat, anschließend leitete er die Großherzogliche Badische Universitäts-Irrenklinik in Heidelberg (1891-1903), die er nach seinen Vorstellungen modernisierte. Danach folgte er einem Ruf der Universität München. Die von Kraepelin gegründete Deutsche Forschungsanstalt für Psychiatrie gilt als Vorläufer des heutigen Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München. Bekannt ist Kraepelin vor allem als Begründer einer empirisch orientierten Psychopathologie.
Zur Umsetzung seines Programms, das sowohl auf die Definition von Krankheitseinheiten als auch auf die Entwicklung einer »messenden Individualpsychologie« abzielte, führte Kraepelin in Heidelberg zwischen 1891 und 1903 neue Strategien der klinischen und experimentellen Forschung, d.h. eine neue Wissensökonomie ein. Die damit verbundenen administrativen Veränderungen riefen erhebliche Widerstände im psychiatrischen Versorgungssystem Badens hervor. Gleichzeitig wurden Kraepelins Schüler zu international erfolgreichen Multiplikatoren seiner Nosologie. Darüber hinaus wandte er sich zunehmend der »sozialen Frage« sowie der Abstinenzbewegung zu.

Wie in den vorangegangenen Bänden der Editionsreihe werden bislang nicht publizierte Manuskripte, wenig bekannte Aufsätze, amtliche Korrespondenz sowie ausgewählte Briefe von Kraepelins Kollegen und Mitarbeitern präsentiert. Diese Dokumente eröffnen vielschichtige Einblicke in akademische und administrative Entscheidungsprozesse der Psychiatrie gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Dabei werden nicht nur Kraepelins Aktivitäten als Forscher und als Wissenschaftsorganisator deutlich, sondern auch sein zunehmendes Bemühen, der Psychiatrie sozialpolitische Aufgaben zuzuweisen.

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