Walerian Borowczyks literarische Objekte der Begierde

Die Rezeption erotischer Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts im transgressiven Kino der 1970er Jahre
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Christoph Seelinger hat Mittelalterliche Geschichte und Germanistik an den Universitäten Mannheim und Heidelberg, Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig sowie »Kultur der technisch-wissenschaftlichen Welt« an der TU Braunschweig studiert. Aktuell beschäftigt er sich mit der Legitimation von Todesszenen in Film und kinematografischem Diskurs.
1. Einleitung2. Objets trouvés und objets vivants. Paradigmen der Borowczyk'schen Ästhetik2.1 Ein kurzer Streifzug durch die Objekte der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts2.2 Die objektkünstlerischen Wurzeln Borowczyks 2.3 Schauspieler als Objekte, Objekte als Schauspieler. Rosalie (1966)2.4 Erotische Objekte und Objekte der Erotik. Une collection particulière (1973)3. Mit Thérèse philosophieren und masturbieren3.1 Klandestine Pornographie. D'Argens' Thérèse (1748)3.2 Inhaltliche Kongruenzen zwischen d'Argens und Borowczyk3.3 Der Mensch als Sexualmaschine3.4 Intermediale Erotik. Die Sexszene als Gemälde3.5 Intertextuelle Bezüge. Die Lust im, am und durch den Text3.5 Seligmachende Sexualität. Thérèse Philosophe als Hagiographie4. La Belle, la Bête et la Pucelle4.1 Eine Ahnengalerie der Tierbräutigame4.2 Literarische Zoophilie. Von Apuleius bis zum Feenmärchen4.3 Weitere Quellen. Die Bestie von Gévaudan. Lokis4.4 Der Film als Archiv5. Interno di un convento. Le monastère-machine5.1 Der Bock als Gärtner. Literarische Klosterpornographie bei Boccaccio und Aretino5.2 Venus im Kloster. Literarische Klosterpornographie im 17. und 18. Jahrhundert5.3 Verhexte Nonnen. Nunsploitation-Vorläufer 1922-19725.4 Die vergnügte Nonne. Decamerotici und Pasolini5.5 Die leidende Nonne. Italienisches Nunsploitation-Kino (1962-1986)5.6 Inhaltliche Kongruenzen zwischen Stendhal und Borowczyk5.7 Das Kloster als Maschine. Sakrale und profane Sexualobjekte hinter Klostermauern6. Schluss7. Abbildungen8. Literaturverzeichnis8.1 Primärquellen8.2 Sekundärquellen
Bücher kopulieren miteinander, versteckt in Schrankschubladen. Bettpfosten und Rosen nehmen die Stellung herbeigesehnter Liebhaber ein. Hehre Jungfrauen müssen sich der sexuellen Avancen sprechender Esel erwehren. ln der »Thérese-Philosophe«-Episode seiner »Contes lmmoraux« (1973), seinem Märchen für Erwachsene »La Bête« (1975) sowie der Stendhal-Adaption »Interno di un convento« (1978) stellt sich der polnisch-französische Regisseur Walerian Borowczyk in die Traditionen des literarisch-philosophischen Pornografie-Diskurses der europäischen Aufklärung sowie der surrealistischen Collagetechniken der Avantgarde-Kunst des frühen 20. Jahrhunderts und treibt gleichzeitig mit beiden sein ironisches Spiel. Weit davon entfernt, ein »dekorativ ausgeschmücktes, leerlaufendes erotisches Kino« zu sein, »dessen Hauptziel die kommerzielle Verwertbarkeit ist«, wie es ihm Ulrich Gregor einmal vorgeworfen hat, fordert Borowczyk sein Publikum vielmehr dazu auf, ein dichtes Geflecht an kunsthistorischen, metareflexiven Anspielungen zu entwirren, um darunter die verfemten Regionen der abendländischen Kulturgeschichte freizulegen.

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