Beschreibung:
Falk, Susanne
Susanne Swantje Falk wurde 1976 in Kappeln an der Schlei geboren und wuchs in einem Dorf im Herzen Angelns auf. Mit knapp zwanzig verließ sie die dörfliche Idylle um zu studieren. 2008 promovierte sie im Fach Germanistik. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Wien, der Hauptstadt der Musik. In einem anderen Leben wäre sie gerne Opernsängerin geworden.
Aus dem Nähkästchen der Klassik geplaudert
Der Bildhauer Ernst Rietschel reist gerade durch Italien, als er erfährt, dass man ihm den Auftrag zum bis heute wichtigsten Denkmal deutscher Kulturgeschichte anvertrauen wird: die Goethe-Schiller-Gruppe in Weimar. Doch der Auftrag stellt sich bald als nervenaufreibend heraus: Vom Denkmalkomitee bis hin zu allerlei einflussreichen Leuten möchte jeder ein Wörtchen mitreden. So muss Rietschel schon mal persönlich bei dem abgedankten König Ludwig in Bayern vorsprechen oder wird von der Lebensgefährtin Franz Liszts mit halbnackten Tatsachen konfrontiert.Trotz aller Widrigkeiten glaubt Rietschel beharrlich an seine Idee. Den stärksten Rückhalt erfährt er durch seine Frau Friederike und seine Kinderschar. Im Hause Rietschel ist immer etwas los, und berühmte Persönlichkeiten wie Hans Christian Andersen gehen hier ein uns aus. Verantwortlich dafür, dass das Denkmal am Ende in Weimar enthüllt werden kann, sind nicht zuletzt die bereits verstorbenen Dichter Goethe und Schiller selbst. Mit ihnen pflegt Rietschel eine ganz besondere Art des Gedankenaustausches...Als Nachfahrin von Ernst Rietschel hat Susanne Falk mit Hilfe historischer Dokumente, Briefen und Familienanekdoten einen hochamüsanten Roman über eine der spannendsten Epochen deutscher Kulturgeschichte gestrickt.
Bei seiner ersten Begegnung mit Johann Wolfgang von Goethe ist der Bildhauer Ernst Rietschel noch ein junger Mann. Wir schreiben das Jahr 1829, und Rietschel darf seinen Meister Christian Daniel Rauch ins Haus des Dichterfürsten begleiten, von dem dieser eine Statuette angefertigt hat. Zuerst hält sich Rietschel noch vornehm zurück, aber dann schlägt er Korrekturen an Goethes Augen und Hals vor, die ihm zu "faltig" bzw. zu "fett" erscheinen. Goethe nimmt es mit Humor, nur Rauch schwört seinem Schüler, ihn eigenhändig übers Knie zu legen, falls er es noch mal wage, den Geheimrat zu beleidigen und ihn einen alten und dicken Mann zu nennen. Doch es kommt ganz anders. Dreiundzwanzig Jahre später tritt der in die Jahre gekommene Rauch den wichtigsten Auftrag seines Lebens an seinen begabten Schüler ab: Die Gestaltung des Goethe-Schiller-Denkmals in Weimar. Von nun an hat Rietschel mit ganz anderen Problemen zu kämpfen ...