Beschreibung:
Margareta Steinrücke, Arbeits- und Geschlechtersoziologin (Schwerpunkte: Klasse & Geschlecht und Arbeitszeitverkürzung) in Bremen, ist aktiv in der Gewerkschaft und der Frauenbewegung sowie koordinierend in der attac-AG ArbeitFairTeilen und dem European Work-Time Network. Im VSA: Verlag gibt sie die »Schriften zu Politik & Kultur« von Pierre Bourdieu heraus.Beate Zimpelmann ist Professorin im internationalen Studiengang Politikmanagement der Hochschule Bremen und Studiengangsleiterin des interdisziplinären Masters Nachhaltigkeitsmanagement, forscht und lehrt seit über 20 Jahren im Bereich der Arbeits- und Nachhaltigkeitspolitik. Projekte zur »Ganzen Arbeit«, zur ökologisch erweiterten Arbeitspolitik und zur sozial- ökologischen Transformation der Industrie. Seit 40 Jahren Gewerkschaftsmitglied, einige Jahre hauptamtlich tätig beim IG Metall Vorstand in Frankfurt. Vorsitzende des Kompetenzzentrums Nachhaltigkeit im globalen Wandel und aktiv in der Bremer Arbeitszeitinitiative.
Arbeitszeitverkürzung ist die Lösung für viele Probleme wie Fachkräftemangel, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und eine Klimawende ohne Angst vor Arbeitsplatzverlust. Warum sie heute aktueller ist denn je, wird in diesem Buch herausgearbeitet.
Nach einem Vierteljahrhundert Schweigen ist Arbeitszeitverkürzung wieder in aller Munde: Viele Unternehmen führen die Viertagewoche ein, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, die IG Metall fordert für die Stahlindustrie die Viertage-/32-Stundenwoche mit vollem Lohnausgleich. Und immer mehr junge Leute wollen einfach nicht mehr so viel arbeiten, dafür aber sinnvoll, und mit einer geschlechtergerechten Verteilung auch von Haus- und Sorgearbeit. Ein Neustart in Sachen Arbeitszeitverkürzung ist notwendig, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu verbessern, sie fair und sicher zu gestalten - im Interesse einer lebenswerten Zukunft.Den verschiedenen Facetten, Triebkräften und Bewegungen zu Arbeitszeitverkürzung gehen die Autor*innen aus Gewerkschaft, Wissenschaft und sozialen Bewegungen nach. Wir benötigen heute für die Herstellung notwendiger Güter nur noch etwa die Hälfte der Zeit wie im Jahr 1960, als noch 48 Stunden gearbeitet wurde; insofern könnte die Arbeitszeit heute sogar Richtung 20-Stunden-Woche tendieren.Klar wird: Ohne Arbeitszeitverkürzung werden sich die drängenden Probleme der Menschen heute nicht lösen lassen, sei es die sozial gerechte Bewältigung der Klimakrise, die geschlechtergerechte Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben oder die Angst vor Arbeitsplatzverlust und Abstieg, der die Menschen in die Arme der Rechten oder einfach in die Politikverdrossenheit führt.