Tisch-Ordnungen

Essays von 1973 bis 1982
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ISBN-13:
9783854155027
Veröffentl:
2014
Erscheinungsdatum:
10.03.2014
Seiten:
125
Autor:
Georges Perec
Gewicht:
251 g
Format:
208x144x15 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Sebastian Hackenschmidt ist Kustos für Möbel am Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst in Wien.
Klaus Engelhorn ist Kunsthändler und Galerist mit Schwerpunkt auf Design und zeitgenössischer Kunst in Wien.
Georges Perec war einer der wichtigsten Vertreter der französischen Nachkriegsliteratur und Filmemacher. Als Sohn polnischer Juden musste Perec als Kind die deutsche Besetzung Frankreichs miterleben. Sein Vater fiel 1940 als Freiwilliger in der französischen Armee, seine Mutter wurde 1943 nach Auschwitz verschleppt. Kurz vor ihrer Verhaftung konnte sie ihren Sohn mit einem Zug des Roten Kreuzes aufs Land schicken und ihm so das Leben retten. 1945 kehrte Perec nach Paris zurück, wo er von einer Tante adoptiert wurde. Sein Studium der Geschichte und Soziologie brach er bald ab, veröffentlichte aber weiterhin Artikel in der "Nouvelle Revue française" und "Les Lettres Nouvelles". Im Jahr 1958/59 absolvierte Perec seinen Militärdienst bei den Fallschirmjägern in Pau. 1959 heiratete er Paulette Petras und verdingte sich als Archivar im Krankenhaus Saint-Antoine und am CNRS. 1967 trat Perec der literarischen Bewegung Oulipo bei, die Raymond Queneau ins Leben gerufen hatte. Das Kürzel Oulipo steht für "L' Ouvroir de Littérature Potentielle", d.h. "Werkstatt für Potentielle Literatur". Die Schriftsteller von Oulipo, die aus dem "Collège de Pataphysique", surrealistischen Gruppierungen oder dem Kollektiv "Nicolas Bourbaki" stammten, erlegten ihren Werken bestimmte literarische oder mathematische Zwänge auf, etwa den Verzicht auf bestimmte Buchstaben. Perecs Werk "Anton Voyls Fortgang" kommt so ganz und gar ohne den Buchstaben E aus. In den 70er Jahren begann Perec ebenfalls mit Erfolg Filme zu drehen. Kurz vor seinem 46. Geburtstag starb Georges Perec an Lungenkrebs.
In den hierorts erstmals gemeinsam veröffentlichten Essays befasst sich Georges Perec mit verschiedenen Aspekten zeitgenössischer Schriftkultur: sozialen ebenso wie kognitiven oder mit materiellen wie etwa dem mit dieser verbundenen Mobiliar. In Anlehnung an die deskriptive Soziologie und postkoloniale Ethnologie richtet der Autor den Fokus auf das Naheliegende und Unscheinbare, wobei er insbesondere den Symbolgehalt der Gegenstände in bezug auf Herrschaft und Macht analysiert.Die Arbitrarität jedweder Systematisierung vor Augen, setzt Perec gängigen Modi der Beschreibung und Klassifizierung das subversive Esprit künstlerischer Verfahren entgegen, wenn er etwa sämtliche auf seinem überladenen Arbeitstisch befindliche Gegenstände zu beschreiben oder die Ordnung von Bibliotheken in den Griff zu bekommen versucht. Für Georges Perec boten das Schreiben nach Stilzwang, aber auch der kalkulierte Regelbruch neue Möglichkeiten der Textorganisation, um neue und überraschende Gedankenverbindungen herzustellen. Der vorliegende Band führt ins poetologische Zentrum eines der Hauptvertreter der Gruppe Oulipo: Georges Perecs unterhaltsames Spiel mit Aufzählungen, Listen und a-logischen Systematiken rüttelt auch heute noch ordentlich am Bestand tradierter Ordnungen.
In den hierorts erstmals gemeinsam veröffentlichten Essays befasst sich Georges Perec mit verschiedenen Aspekten zeitgenössischer Schriftkultur: sozialen ebenso wie kognitiven oder mit materiellen wie etwa dem mit dieser verbundenen Mobiliar. In Anlehnung an die deskriptive Soziologie und postkoloniale Ethnologie richtet der Autor den Fokus auf das Naheliegende und Unscheinbare, wobei er insbesondere den Symbolgehalt der Gegenstände in bezug auf Herrschaft und Macht analysiert.Die Arbitrarität jedweder Systematisierung vor Augen, setzt Perec gängigen Modi der Beschreibung und Klassifizierung das subversive Esprit künstlerischer Verfahren entgegen, wenn er etwa sämtliche auf seinem überladenen Arbeitstisch befindliche Gegenstände zu beschreiben oder die Ordnung von Bibliotheken in den Griff zu bekommen versucht. Für Georges Perec boten das Schreiben nach Stilzwang, aber auch der kalkulierte Regelbruch neue Möglichkeiten der Textorganisation, um neue und überraschende Gedankenverbindungen herzustellen. Der vorliegende Band führt ins poetologische Zentrum eines der Hauptvertreter der Gruppe Oulipo: Georges Perecs unterhaltsames Spiel mit Aufzählungen, Listen und a-logischen Systematiken rüttelt auch heute noch ordentlich am Bestand tradierter Ordnungen.

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